Wilde Berge, Schinken & Klöster – Entdeckungsreise durch Montenegro

Reisebericht von Ihrer Reiseleiterin Bozena Schweinoch

Tag 1: Willkommen in Montenegro – das versteckte Juwel an der Adria

Schon bei der Ankunft in Tivat war die Vorfreude greifbar. Gemeinsam mit unserer Gruppe startete ich vom Flughafen Basel – freundlich verabschiedet von vertrauten Gesichtern der Heimat – in eine Woche voller Entdeckungen in einem oft unterschätzten Land: Montenegro. Unser Ziel war das 4-Sterne-Hotel Iberostar Bellevue in Budva – ein idealer Ausgangspunkt, eingebettet zwischen Bergen und Meer. Ein herzliches „Dobrodošli“ begleitete uns auf dem Weg in die ersten gemeinsamen Tage.

Tag 2: Budva & Sveti Stefan

Unsere erste Erkundung galt Budva, einer der ältesten Städte an der Adriaküste, die auf eine über 2.500-jährige Geschichte zurückblickt. Bei einem Stadtspaziergang durch die Altstadt mit ihren engen Gassen, venezianischen Häusern und den Blick auf die imposante Stadtmauer kam sofort Urlaubsstimmung auf. Danach ein Highlight: die Bootsfahrt zur Insel Sveti Nikolaus und weiter zur ikonischen Insel Sveti Stefan – heute ein Luxushotel, einst ein Fischerdorf. Der frische Meereswind, die glitzernde Wasseroberfläche und die Silhouetten der Felsinseln – ein Auftakt wie aus dem Bilderbuch.

Tag 3: Wilde Berge & der Duft von Pršut

Schon früh am Morgen starteten wir zu einem meiner persönlichen Lieblingsausflüge: die wilde Bergwelt mit Schinkenverkostung und dem Fjord von Kotor.

Durch grüne Täler und entlang spektakulärer Serpentinen fuhren wir nach Cetinje, die ehemalige Hauptstadt Montenegros, charmant auf 670 m Höhe gelegen. Hier atmet man Geschichte: frühere königliche Paläste, Regierungssitze, das orthodoxe Kloster und prächtige alte Botschaftsgebäude.

Nach einer kleinen Stärkung – frisch gebackener Burek, ein traditionelles Gebäck – führte uns der Weg nach Njeguši, dem Geburtsort von König Nikola I. und berühmt für seinen luftgetrockneten Pršut-Schinken. In rustikaler Atmosphäre verkosteten wir diesen mit kräftigem lokalen Wein oder fruchtigem Granatapfelsaft. Ein echter Genussmoment!

Die anschließende Abfahrt hinunter nach Kotor war ein kleines Abenteuer: Eine der kurvenreichsten Straßen des Landes schlängelt sich steil die Berge hinunter – unser Busfahrer meisterte diese Strecke mit Bravour. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!

Tag 4: Perast & Maria am Felsen

Von Kotor, mit seiner imposanten Stadtmauer und der reichen Geschichte als Handelsstadt, fuhren wir entlang des Fjords weiter nach Perast. In dieser barocken Perle bestiegen wir ein kleines Schiff zur legendären Klosterinsel Maria am Felsen. Der Legende nach erschien hier ein Marienbild auf einem Felsen im Meer, was die Brüder dazu bewog, eine künstliche Insel zu schaffen. Bis heute wird diese Tradition am 22. Juli fortgeführt – junge Männer werfen Steine ins Meer, um die Insel zu erhalten. Die UNESCO schützt dieses Kleinod, das jährlich über eine halbe Million Besucher verzaubert.

Tag 5: Dubrovnik – Zeitreise in die „Perle der Adria“

Ein fakultativer, aber für viele unvergesslicher Ausflug führte uns über die EU-Außengrenze nach Dubrovnik. Die Stadt begrüßte uns mit ihrem gewaltigen Mauerring und barocker Pracht. Unsere örtliche Reiseleiterin entführte uns in die Welt der Stadt des Hl. Blasius, vorbei an der Franziskanerapotheke, der zweitältesten Synagoge Europas, Klöstern, Kirchen, Moscheen und Palästen. Besonders beeindruckte viele der Onofrio-Brunnen, Endpunkt eines 500 Jahre alten Wassersystems, das nur ein Prozent Gefälle aufweist – ein Meisterwerk mittelalterlicher Ingenieurskunst.

Nach einem freien Nachmittag für eigene Entdeckungen kehrten wir mit vielen neuen Eindrücken über die Grenze zurück.

Tag 6: Freier Tag? – Nicht für mich!

Für unsere Gäste, die das Abenteuer suchten, bot ich einen kleinen Sonderausflug an: Ein Besuch der Altstadt von Stari Bar. Die heutige Stadt Bar ist ein wichtiger Hafen gegenüber dem italienischen Bari – doch die wahre Seele liegt etwas landeinwärts. In der alten römischen Siedlung Stari Bar, einst durch ein Erdbeben zerstört und nun aufwändig restauriert, wandelten wir auf jahrhundertealten Mauern. Der Blick auf das Meer einerseits und die Berge andererseits war überwältigend.

Kulinarisch rundete ein Besuch im Restaurant Bedem den Tag ab – besonders stolz war ich, als ich von der geplanten Fernsehreportage über deren berühmte Gemüseplatte erfuhr. Wir waren schon da!

Fazit – Montenegro, du hast uns verzaubert

Am Ende dieser Reise blickten viele von uns wehmütig zurück – Montenegro hat unsere Herzen erobert. Die Vielfalt von Küste und Gebirge, Geschichte und Gegenwart, Abenteuer und Genuss, gepaart mit der authentischen Herzlichkeit der Menschen, machten diese Reise zu einem Erlebnis voller unvergesslicher Momente.

Mit einem Lächeln verabschiedeten wir uns am Flughafen von Tivat – im Gepäck: Geschichten, Eindrücke und die leise Sehnsucht, bald zurückzukehren.

Bozena Schweinoch

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